Freitag, 28. November 2014

"Ich widerspreche den AGB - mit diesem Bild!"

Am 1. Januar 2015 ist es mal wieder soweit - Facebook passt seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen an und der Stumpfsinn in den Timelines beginnt jetzt schon von vorn.

Das Internet ist ja auch nach so vielen Jahren noch ein Ort, an dem seine Nutzer durch Halbwissen glänzen. Das Paradebeispiel zeigt sich dabei jedes Mal aufs Neue, wenn Facebook wieder seine AGB anpasst und scheinbar jeder meint, dem ganzen durch ein geteiltes Bild oder einem Post Herr zu werden. Geht ja auch ganz einfach, mal schnell sowas zu teilen. Das macht es aber nicht effektiv.

Der Spitzenreiter ist dabei ein einfaches Bild mit Standard-Schriftart und blauem Hintergrund. Darauf steht sinngemäß, dass man es doch teilen oder selbst posten solle, wenn einem die eigenen Daten lieb seien. Mit einem scheinheilig erwähnten Paragraphen (aus dem Bundesdatenschutzgesetz) und der Behauptung, damit das Copyright der eigenen Bilder geltend machen zu können, soll das Ganze dann gleich nochmal überzeugender aussehen. Fakt ist aber, das Bild ist totaler Müll. Dahinter steht wahrscheinlich irgendein Halbstarker, der die AGB weder jemals gelesen hat (na gut, das machen die Wenigsten), noch weiß, wofür die Abkürzung überhaupt steht. Und jedes Mal, wenn jemand das Bild teilt, freut er sich. Dabei bringt das rein gar nichts, aus ganz einfachen Gründen.

1. Dieses Bild hat keine rechtliche Gültigkeit. Darauf steht ein simpler Text, der wahrscheinlich innerhalb von 5 Minuten zusammengeschrieben wurde, das ist alles. Außerdem gehört das Bild durch das Hochladen auf seinen Server jetzt Facebook. Glückwunsch, Urheber.

2. Jeder, der das Bild selbst erneut hochlädt, verletzt Urheberrechte. So simpel es auch aussieht.

3. Facebook ist ein amerikanisches Unternehmen und unterliegt amerikanischem Recht. Die juckt das Bundesdatenschutzgesetz eher wenig.

4. Man hat bei seiner Registrierung auf Facebook den AGB bewusst zugestimmt, indem man ein Häkchen in das entsprechende Kästchen gesetzt hat. Ob man sie nun gelesen hat, oder nicht - allem, was da drin steht, haben Facebook-Nutzer durch die Erstellung ihres Profils zugestimmt. Sei es die kommerzielle Nutzung ihrer Daten oder die Einverleibung der Urheberrechte hochgeladener Bilder. Solange man sein Nutzerkonto beibehält, stimmt man auch jeder zukünftigen Änderung automatisch zu. Es gibt nur eine einzige gültige Maßnahme, sie abzulehnen: Das Nutzerkonto zu löschen. Punkt.

Wahrscheinlich glauben auch noch kurz vor der Jahreswende zu 2015 viel zu viele Leute, das Internet sei ein rechtsfreier Raum. Urheberrechte? Netiquette? Sowas interessiert im Internet doch niemanden. FALSCH. Straftaten bleiben auch im Internet eben genau das: Straftaten. Um mal den Extremfall zu nennen.
Vermeintliche Anonymität gibt Nutzern ein falsches Gefühl von Sicherheit. Dann nennt man sich auf Facebook eben Ella Keks oder Sa Brina und glaubt, man ist somit fein raus. So leicht ist es aber nicht. Experten finden jeden noch so "gut" versteckten Nutzer anhand seiner IP-Adresse sehr schnell. Man kann dem Recht nicht einfach so umgehen. Weder durch ein Pseudonym, noch durch das Teilen eines Bildes.

Es wird Zeit, dass Nutzer sich über sowas informieren, bevor sie mit Halbwissen um sich werfen und damit - leider - andere User bei Facebook mitreißen. Denn das Schlimmste ist ja, dass sie sich mit ihrem Halbwissen noch nicht einmal blamieren - weil viel zu viele Leute glauben, dass die wissen, wovon sie reden und ihnen wirklich helfen.

Also bitte. Bevor mich jemand auf Facebook mal wieder mit diesem Bild nervt, soll er/sie doch einfach das Konto löschen oder es hinnehmen. Denn Facebook ist doch eh auf dem Server des Teufels und missbraucht nur unsere Daten - wäre das da nicht der logische Schritt, wenn man sich schon beschwert?
Nein, der logische Schritt der Allgemeinheit ist es scheinbar, kurz ein Bild zu teilen und danach genauso weiterzumachen wie bisher. Bilder hochzuladen, Urheberrechte an Facebook abzutreten und persönliche Daten zu teilen - und sich dann noch zu beschweren. Congratulations, you failed the internet.

Wieder da, in aller Frische!

Hallo zusammen!
Seit meinem letzten Post ist ja schon gut ein Jahr ins Land gegangen. Der Grund dafür ist nicht unbedingt, dass es nichts zu berichten gab - ganz im Gegenteil, mein Leben hat sogar einige positive Wendungen genommen. Der Grund ist, ganz einfach, dass ich meinen Blog irgendwie "vergessen" habe. Und wenn ich doch mal dran gedacht habe, dann hatte ich gerade nichts zu erzählen oder einfach keine Zeit dazu.

Ich weiß nicht, ob überhaupt noch jemand an diesen Blog denkt (oder jemals gedacht hat), aber es tut auch mal wieder ganz gut, einfach nur drauf loszuschreiben. Also dann, was hat mich denn so beschäftigt in den letzten Monaten?

Nur ein Wort: Fernbeziehung.
Zum Zeitpunkt meines letzten Blogeintrags war davon noch nicht einmal eine winzig kleine Spur zu merken, aber inzwischen bin ich in einer glücklichen und emotional aufwühlenden Fernbeziehung - jeder, der das selbst mal erlebt hat, weiß, was ich mit "emotional aufwühlend" meine. Natürlich ist es schön, sich nach mehreren Tagen - oder sogar Wochen - mal wiederzusehen. Aber leider merkt man mit jedem weiteren Tag auch immer mehr, wie nah der Abschied wieder rückt. Ich habe in den Monaten dieser Beziehung schon viele Abschiede mitmachen müssen, aber daran gewöhnen werde ich mich wahrscheinlich nie. Warum sollte ich das auch wollen? Schöner wäre es doch, die Abschiede einfach wegzulassen - und wenn ich erstmal mein Studium hinter mir habe und alles Weitere geklärt ist, sollte das Problem auch dauerhaft gelöst sein.

Die Ironie hinter der ganzen Geschichte der Beziehung lässt mich aber auch nach dieser Zeit noch nicht los. Ich habe meine bessere Hälfte im Internet kennengelernt - ungefähr zwei Monate, nachdem ich für mein Studium in ein ganz anderes Bundesland gezogen bin. Wo da die Ironie liegt? Ganz einfach: Er wohnt in einer Stadt, in der ich fast studiert hätte. Und sie ist auch nur knapp mehr als eine Stunde Zugfahrt von meiner alten Heimat entfernt. Hätte man das mal früher gewusst - dann wäre ich wohl kaum hierher gekommen und würde jetzt auch nicht 500+ km von ihm entfernt wohnen. Aber nun gut, ich sehe darin auch gern das Positive: Die Entscheidung für meinen Studienplatz traf ich komplett ohne äußere Einflüsse. Außerdem dauert mein Studium nicht ewig - in ca. anderthalb Jahren haben sich die Beziehung und ihre Zukunftstauglichkeit bereits bewiesen und dann kann man immernoch zusammenziehen! Geduld ist ja bekanntlich eine Tugend und soll sich schließlich auch lohnen.
Außerdem sieht man sich ja doch öfters, als am Anfang gedacht. Fernbusse oder gute Bahnverbindungen + BahnCard machen es möglich. Die ständigen langen Fahrten und das ständige Hin und Her, sowie das Umgewöhnen und die Abschiede machen es auf den ersten Blick stressig, aber trotzdem nehme ich diese Art von Stress gerne auf mich - es hat sich bisher ja immer gelohnt.

Bevor ich hier aber ewig abschweife, möchte ich nur noch einmal kurz auf den Punkt kommen und sagen, worum es in dem Eintrag hier gehen soll: Ich bin wieder da, inzwischen deutlich stressresistenter und glücklicher als vor einem Jahr! Und ich hoffe, ich finde mal wieder öfters die Zeit und Motivation, hier etwas zu posten. :)

Bis dahin!