Donnerstag, 10. Oktober 2013

O-Phase mit "fast 19 Jahren"

Guten Abend! Oder Nacht, oder was auch immer.


Die Orientierungsphase meiner Fakultät ist diese Woche in vollem Gange, was bedeutet, dass ich aktuell von einer Veranstaltung zur nächsten stolpere. Von formellen Uni-Sachen bis hin zum fröhlichen Kennenlernabend mit den Kommilitonen ist alles dabei. Es begann am Montag natürlich wie immer formell mit einer offiziellen Begrüßung an der Fakultät durch die Dekanin. Der Fachschaftsrat stellte sich bei der Gelegenheit dann auch gleich vor, allerdings etwas studentennaher und - wie ich finde - auch etwas planloser und spontaner. So konnte ich auch das erste Mal einen der großen Hörsäle sehen und die Kopfkissentauglichkeit der Tische testen (war natürlich nur ein Scherz). Danach folgte das Mentoring unseres Studienfaches, wo das Wirr-Warr um den Studienablaufplan ein wenig entwirrt werden sollte und man uns etwas Klarheit verschaffte. Das war es aber auch soweit mit dem offiziellen Kram, danach folgten nur lockere Runden innerhalb der MK'ler (am besten gewöhnt man sich jetzt schon an diesen Ausdruck, das ist die Abkürzung für die Studenten der Medienkommunikation) und eine Führung über einen Teil des Campus (von vier), der doch glatt dreieinhalb Stunden dauerte. Zugegebenermaßen ließen wir es aber auch sehr locker angehen, immerhin ist der Großteil der O-Phase von Studenten für Studenten. Keine mahnenden Blicke der Lehrer oder böse Blicke, sondern eine lockere Atmosphäre. Beim Fahrstuhlfahren kamen wir faulen MK'ler uns auch gleich schon ein wenig näher, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir können die Kapazitäten der Fahrstühle auf dem Campus nur bestätigen. Mit Abstand am besten gefiel mir aber das sogenannte "Labor" der Medienpsychologie. Bei dem Wort musste ich, ganz stereotypisch und unpassend, erstmal an geflieste Tische mit Reagenzien und Mikroskopen (wieso habe ich gerade unseren alten Bioraum vor Augen...?!) denken - stattdessen glich dieser Raum eher einem Wohnzimmer, das jeden Besucher sofort mit einem großen Flatscreen und einer umfangreichen Audio-Technik begrüßte. Außerdem lag ein PS3-Controller auf dem Tisch Alles nur zu Forschungszwecken, versteht sich! Und bis zum dritten Semester muss ich an mindestens 15 Studien teilnehmen, Das könnte mir gefallen!

Abends trafen wir uns dann erneut in einem sehr schicken Café, um uns gegenseitig zu beschnuppern und das Fundament für erste Freundschaften aufzubauen. Es war ein gemächliches Treffen, aber es dauerte nicht lange, bis die ersten sich ihren Alkohol bestellten. Ehrlich gesagt bin ich eher der "Anti-Student" - ich bin also keine typische Partygängerin und Alkohol trinke ich selten und dann auch nur in Maßen. (das ist keine alte Schreibweise von "Massen"!) Ich hab mir einfach einen alkoholfreien Cocktail bestellt. Auf dem Kennenlernabend bekam ich durch Gespräche aber mit, dass die meisten das genau gegenteilig sahen. Tja, und nu? Ansonsten waren sie alle wirklich sehr nett und auch kommunikativ - was für ein Wunder, bei dem Studiengang! (Haha.) Und die Uni ist groß genug, da sind so viele verschiedene Arten von Menschen.
Tatsächlich habe ich auch schon den einen oder anderen Kontakt geknüpft, einen davon erst gestern/vorgestern im Nachtbus auf dem Weg nach Hause. Ein wirklich sehr nettes Mädel, mit dem ich an dem Abend nicht so viel erzählt hatte, weil wir an unterschiedlichen Tischen saßen. Heute/gestern konnte das dann aber nachgeholt werden und einige Gemeinsamkeiten waren schon vorhanden. Ich habe eine weitere Anti-Studentin gefunden! (Oder sie mich)

Heute/gestern (9. Oktober) war dann Grillen auf dem Mensavorplatz angesagt, wo die Vertreter meines Studienganges sich allesamt an einen Tisch quetschen wollten. Erst da fiel mir auf, wie vielen Leuten ich am Vortag subtil mitgeteilt hatte, dass ich "fast 19" war und in nur wenigen Stunden Geburtstag hatte. Inzwischen ist er schon vorbei - ehrlich gesagt ist der ziemlich unbewusst an mir vorbeigezogen - und ich muss sagen, dass mir bisher noch nie so viele (noch) Fremde zu meinem Geburtstag gratuliert haben. Meine Kommilitonen sind anscheinend sehr herzlich. 
Nach dem Grillen folgte noch das sogenannte "Campus@Night", was einfach nur bedeutet, dass alle Studentenclubs zum Auftakt des Semesters öffnen. Wie bereits erwähnt bin ich eher der ruhigere Typ, ein Studentenclub fiel für mich also aus, obwohl der beliebteste und größte davon direkt mir hier im Wohnheim ist. Das ist jetzt im Moment weniger praktisch, weil man draußen die besoffenen Kommilitonen hören kann, aber ich hab gerade Kopfhörer auf, da geht das noch. Und statt in einen der Clubs zu gehen, war ich mit der neuen Bekanntschaft im Filmclub hier im Wohnheim, wo heute Kurzfilme gezeigt wurden. Für meine Vorstellungen war es auf jeden Fall ruhig (und lustig) genug. Die Videos stammten aus den letzten Jahren der "Viral Video Awards" und brachten vor lauter Gelächter und das eine oder andere Lachtränchen hervor. Nach über zwei Stunden hatte man dann doch nicht mehr so viel Sitzfleisch wie zu Beginn, also verabschiedeten wir uns und so sitze ich hier gerade möglichst bequem und schräge und schreibe diesen Blogeintrag.

Viel steht in der O-Phase nun nicht mehr bevor, eigentlich stellen sich uns jetzt nur noch einige Professoren vor.Trotzdem beginnt ab morgen/heute der Stress, da die Einschreibung für Seminare und Übungen losgeht und die Vergabe dieser Plätze über meinen Stundenplan und den geplanten Italienischkurs entscheiden wird. Ich habe mich doch heute/gestern tatsächlich eindlich mal hingesetzt und mit Hilfe des Modul- und Studienablaufplans einen möglichen Stundenplan erstellt. Der wurde dann von den älteren Kommilitonen als gültig abgesegnet und jetzt muss ich es nur noch in meine gewünschten Seminare schaffen. Mal sehen! Ab der nächsten Woche geht es dann auch endlich mal los und ich bekomme am Wochenende sogar noch Besuch. Man darf gespannt sein.

Das war's aber soweit für heute, langsam werde ich dann doch etwas müde. An Geburtstagen darf man anscheinend nicht einmal ausschlafen, weil man morgens schon Anrufe bekommt.
Man liest sich im nächsten Post!

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