Sonntag, 29. September 2013

Bald ist es soweit

Guten Abend!

Allmählich habe ich das Gefühl, dass die Zeit mir davonrennt. Es kommt mir so vor, als wäre gestern erst der Abiball (Juni) gewesen, aber nun blicke ich auf den Kalender und merke: Oh, es ist ja schon fast Oktober! Einerseits hat das aber auch sein Gutes, immerhin ist so bald diese fast endlose Zeit des Wartens vorbei. Das Warten darauf, dass die Ausbildung oder das Studium beginnt. Die Ausbildung musste ich ja von meiner Liste streichen, aber letzteres wird mich dann hoffentlich die nächsten drei Jahre begleiten (nicht mehr und nicht weniger, bitte). Und da die Uni - anders als die Schule - leider nicht praktischerweise direkt vor der Haustür, sondern fast fünf Stunden Fahrt von hier entfernt ist, heißt der 1. Oktober für mich mehr als nur "Semesterbeginn". Es ist auch der Tag meines Auszuges. Die Kisten stehen schon gepackt vor meiner Zimmertür (sehr zum Ärger meiner Mutter, hehe) und fast alles, was ich mitnehmen möchte, ist schon darin verstaut. Nur wenige Sachen warten noch darauf, eingepackt zu werden. Mein Laptop zum Beispiel. Offensichtlich, wie würde ich sonst diesen Blogeintrag schreiben?

Mit dem Umzugstag rücken auch einige Fragen und Ängste immer näher. Werden meine Mitbewohner nett sein? Wie organisiere ich meinen Alltag? Wird alles glatt laufen und werde ich Anschluss finden?
Berechtigte Fragen, wie ich finde - immerhin ziehe ich in eine fremde Stadt, in der ich bisher noch niemanden kenne. Aber man muss sich den Herausforderungen im Leben stellen. Das haben schon viele andere hinter sich und ich kann ja nicht für immer in diesem verschlafenen Kaff hier versauern und das Durchschnittsalter von 71 auf 70,5 Jahre verringern. (; Trotzdem mischt sich immer mehr die Nervosität unter die Aufregung. Aber erstmal muss ich da "unten" ankommen, danach habe ich für diese kleinen Sorgen bestimmt eh keine Zeit mehr. Zwischen Behördengängen und der Orientierungswoche der Fakultät bleibt nicht so viel Zeit für blöde Gedanken!

In diesem Sinne: Hopeful Optimism!
Der nächste Eintrag kommt dann wahrscheinlich aus einer anderen Umgebung.

Sonntag, 22. September 2013

Von Kartons und Kartoffeln

Moin! 
Jap, der letzte Eintrag ist schon ein Weilchen her. Gab aber auch irgendwie nichts Neues zu erzählen, um ehrlich zu sein.

Aber dieses Wochenende war bei mir wirklich sehr vollgepackt. In ca. einer Woche bin ich ja schon mit gepackten Sachen auf den Weg in meine neue Heimat, also wollte ich mein letztes freies Wochenende dazu nutzen, bei Verwandten in einer anderen Stadt noch ein "letztes Mal" (zumindest vorerst) vorbeizuschauen. Bis zu den ersten Semesterferien dauert's dann ja noch eine Weile. Zuerst ging's zu den Großeltern - wie man's halt so kennt: Omi freut sich und stopft die Enkel mit Essen voll, bis sie nach Omis Meinung genug gegessen haben. Nichts Spektakuläres und Ungewöhnliches eigentlich, aber doch ein Muss, bevor ich dann bald aufbreche. Danach schaute ich - auch das letzte Mal für eine ganze Weile - bei meinem kleinen, fast 3-jährigen Halbbruder vorbei. Kinder in dem Alter sind ja bekanntermaßen süß und anstrengend zugleich, aber durch den vollen Zeitplan beschränkte sich die Zeit für Albereien auf ein Minimum. Da wären wir übrigens schon bei der Erklärung für den kuriosen Titel.

An diesem Wochenende entpuppte ich mich als Umzugshelferin - und zwar eine schlechte. Aber hey, tragt ihr mal Möbel und schwere Kisten in den fünften Stock und habt danach keinen Muskelkater. Die Treppen allein hätten mir schon als Workout gereicht. (Und sportlich war ich sowieso noch nie.) Kleine Aufwärmübung für meinen eigenen Umzug? Zum Glück nicht. Ich nehme nämlich keine Möbel mit, sondern nur den Kleinkram + Elektronik. Bei mir wird also niemand eine Couch durch das enge Treppenhaus bugsieren müssen. Und in der neuen "Wohnung" geht's dann zum Glück auch nur in die zweite Etage.

Genug von den Kartons - nun zu den Kartoffeln.

Heute war ich auf dem Mecklenburgischen Dorffest schlechthin - das Kartoffelfest. Der Name ist Programm. Alle Gerichte drehen sich nur um Kartoffeln und entsprechende Variationen. Die Kinder basteln mit Kartoffeln. Und die lokalen Bauern stellen ihre Maschinen für die Kartoffelernte aus. Wem nach einem Tag auf diesem Fest die Kartoffeln nicht zu den Ohren raushängen, der hat einen sehr großen Toleranzbereich. Ich geb's ja zu, für mich war das echt nichts. Das liegt vor allem daran, dass die Zielgruppen für dieses Fest die ganz Jungen und die ganz Alten sind - alles dazwischen muss sich mit der Langeweile hingeben. Ich hatte darauf eigentlich auch gar keine Lust und hatte schon vor Wochen scherzhaft gesagt, dass ich an dem Wochenende, an dem das Fest ist, nicht zu Besuch kommen würde, aber irgendwie hatte ich dann Pech und es zog mich genau an diesem Wochenende zur Verwandtschaft. Also hieß es Zähne zusammenbeißen (obwohl die vor Kälte schon fast klapperten) und durchstehen. War ja hoffentlich das letzte Mal.

Inzwischen bin ich wieder in heimischen Gefilden angekommen und ruhe mich ein wenig aus. War immerhin ein langes Wochenende und der Umzug steht auch schon fast vor der Tür. 'N bisschen Entspannung wird da wohl noch drin sein, oder?
Ich bekam sogar schon einen Anruf. Anscheinend vermisst mein kleiner Bruder mich jetzt schon und fragt, wo denn seine große Schwester jetzt bleibt. Der Kleine macht es mir nicht leicht!

Montag, 2. September 2013

Es geht seinen Gang!

N'Abend!
Ganz schön verregnetes Wetter heute, was?

Im Moment hab ich ja irgendwie nur noch gute Nachrichten. Für mein Studium ist nun wirklich alles geregelt und die wichtigen Unterlagen sind alle auf dem Weg zu ihren jeweiligen Empfängern. Das Wichtigste waren ja wirklich der Mietvertrag und andere Anträge für das Studentenwerk, die ich heute allesamt abgeschickt habe. Sogar an die Einladung zur feierlichen Immatrikulation in der Stadthalle hab ich gedacht - natürlich nehme ich daran teil. Lustigerweise ist die genau einen Tag vor meinem 19. Geburtstag, nämlich am 8. Oktober. In der Woche ist ja auch noch die Orientierungsphase meiner Fakultät, da werde ich also ziemlich beschäftigt sein. Aber man muss ja alle Informationen mitnehmen, die man kriegen kann! Meine Stirn kräuselt sich nämlich jedes Mal, wenn ich sehe, was alles noch auf mich zukommt.

Wenigstens hab ich mich inzwischen durch die Anleitungen zum Rechenzentrum durchgekämpft. Wie genau ich am Campus und im Wohnheim jetzt ins Internet kommen werde, weiß ich noch nicht, aber wenigstens kann ich inzwischen schon auf meine eigene E-Mail Adresse der Uni zugreifen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die später zur Prüfungs- und Hausarbeitenzeit noch verfluchen werde.

Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn mich jemand die ersten Wochen einfach an die Hand nimmt und mich direkt vor den richtigen Räumen absetzt. Wenn ich schon diese kryptischen Raumbezeichnungen auf dem Stundenplan sehe... Den muss ich mir übrigens auch noch selbst zusammenstellen, den Luxus aus der Schule gibt's da leider nicht mehr. Die Vorlesungen beginnen erst nach 9 Uhr morgens (yay!), aber je nach Zusammenstellung könnte ich manchmal auch bis abends nach 20 Uhr noch dasitzen. Aber wenigstens ist mein Weg zum Campus nicht weit - so wie ich es ja noch aus meiner Schulzeit gewohnt bin. c: Kein nerviges Busfahren.

... Hm, ich will mir jetzt auch nicht im Voraus den Kopf über alles zerbrechen, was ich noch nicht weiß. Das Meiste wird sich noch klären und ich möchte hier ja auch nicht so dastehen, als ob ich nur was zu meckern habe. Ganz im Gegenteil, eigentlich freu ich mich riesig!

Sonntag, 1. September 2013

Schnuppern in der großen Stadt

Vergangene Woche war es endlich soweit. Ich war das erste Mal in meiner neuen Heimatstadt auf sächsischem Boden unterwegs. Es war eine einmalige Erfahrung, das erste Mal durch diese fremden Straßen zu laufen, die bald aber nicht mehr fremd sein würden. Wenn man überhaupt versteht, was ich damit sagen möchte. 

Nun, natürlich war ich nicht ohne Grund da. Ich bin extra dort hingefahren, um mich auf Wohnungssuche zu begeben. Oder eher auf WG-Zimmer-Suche. Aber das sind Details, letztenendes läuft es auf das Gleiche hinaus. Also: Ich war dort, um mir ein Dach über dem Kopf zu suchen. 
Nach meinem grandiosen Fehltritt in der Angelegenheit "Wohnheim" machte ich mir nur noch wenige Hoffnungen auf diese einfache und günstige Art zu wohnen. Ich hatte nämlich vergessen, bei meiner ersten Bewerbung für einen Wohnheimplatz den Bestätigungslink anzuklicken. Das fiel mir auf Nachfrage erst sehr viel später auf und ich musste mich Mitte August neu bewerben - natürlich war das schon zu spät für das kommende Semester. Deswegen musste ich mich um Alternativen kümmern. Und was ist die beste Alternative für Studenten? Genau: Ein WG-Zimmer. Ich ließ mir für den einen Tag drei Termine geben und hoffte, dass etwas dabeisein würde. Ansonsten hätte ich auf ein anderes - wenn aber auch seeehr kleines - Zimmer gute Aussichten gehabt. Alles war sehr akribisch geplant und ich hatte mir eine Art Terminkalender mit Adressen und Busverbindungen vollgeschrieben, damit auch ja nichts schiefgehen konnte. Es gibt aber eine Sache, die bei der Wohnungssuche wichtiger ist, als genaue Planung und Quantität.

Glück.

Eine Freundin von mir behauptet ständig, dass ich ein verdammter Glückspilz bin, doch ich wollte ihr nie glauben. Vor allem nicht nach meiner Pleite mit der Bewerbung.

Doch genau das war ich jetzt anscheinend. Und wie. Das nimmt jetzt zwar schon das Ende meiner Geschichte vorweg, aber was soll's.
Zwischen meiner Ankunftszeit und dem ersten Termin waren etwa drei Stunden Zeit. Die wollte ich natürlich nicht verschwenden und währenddessen einfach nur dumm rumstehen. Ich machte mich mit dem Bus- und Tramsystem vertraut und war kurz nach meiner Ankunft schon mitten in der Stadt an der zentralen Haltestelle. Der erste Eindruck war gelungen, ich war sofort hin und weg. Von da aus ging es dann direkt an den Campus der Universität, damit ich mich dort schon einmal umschauen konnte. Und was entdeckte ich dort rein zufällig? Das Studentenwerk - die waren unter Anderem für die Wohnheime zuständig. Da ich ja schon einmal da war, wollte ich die Chance nutzen und noch einmal persönlich nachfragen, wie es mit freien Plätzen aussieht. Ich ging in eines der offenen Büros und wurde von einer freundlichen Mitarbeiterin in Empfang genommen. (Im Übrigen sind da irgendwie alle sehr freundlich zu mir gewesen an diesem Tag) Sie machte mir nicht gerade Hoffnungen, fragte jedoch ihre Kollegen, ob noch etwas frei wäre. Und siehe da, meine Tasche muss mit dreitausend unsichtbaren vierblättrigen Kleeblättern vollgestopft gewesen sein: Es gab noch genau eine Person, die bis dato die Unterlagen noch nicht zugeschickt hatte und die Deadline war genau an diesem Tag um 17 Uhr. Würden bis dahin keine Unterlagen angekommen sein, wäre das Zimmer frei. Normalerweise würde das Zimmer an den nächsten auf der Warteliste vermittelt werden, aber die netten Damen versprachen es stattdessen mir (die auf der Liste erst auf der achten Seite stand), weil ich schon angerufen und Mails geschrieben hatte und sogar persönlich vorbeigekommen war - diese Mühe müsse ja belohnt werden, meinten sie. Ich müsste Punkt 17 Uhr nur ans Telefon gehen und alles wäre im Kasten. Das Zimmer wurde frei und ich bekam das Angebot. Ich fasse mein Glück bis heute noch nicht. Wäre ich auch nur einen Tag später gekommen, dann wäre diese Gelegenheit verloren gewesen. Und so habe ich jetzt ein Zimmer in einer 6er-WG direkt am Campus.

Dementsprechend habe ich die anderen Besichtigungstermine abgesagt und lernte die Stadt ein bisschen besser kennen. Später konnte ich - durch Eigeninitiative - sogar sehen, wie mein Zimmer in etwa aussehen würde. Ein netter Student zeigte mir einfach so seine Bude. Über den Ersteindruck von seiner Seite bin ich mir nicht sicher. Was würdet ihr denn denken, wenn euch jemand auf der Straße ansprechen würde und fragt, ob er/sie sich mal eure Wohnung angucken könnte?

Den öffentlichen Nahverkehr habe ich auch sehr schnell kapiert und nach einer Weile lief das alles wie von selbst. Dann kann meine Zeit in dieser Stadt ja kommen.

Am nächsten Tag sagte ich aber wieder "Adieu" und machte mich auf den Weg zurück nach Hause. In einem Monat werde ich meine neue Heimat aber wiedersehen. Und dann auch für eine viel längere Zeit als nur für einen Tag.
Und jetzt, wo endlich alles Wichtige geregelt ist, freue ich mich richtig auf mein Studium. Nachdem der Mietvertrag unterschrieben und die Unterlagen abgeschickt wurden, kann ich endlich entspannen und muss mir keine Sorgen mehr machen.

Juhu! \o/
(Langer Eintrag ist lang.)