Donnerstag, 17. Oktober 2013

Erste Eindrücke vom Leben auf dem Campus

Guten Abend, werter Leser oder werte Leserin!

Inzwischen haben hier bei mir (und in zig anderen Unistädten auch, na gut) die Vorlesungen begonnen und ich konnte dort erste Eindrücke sammeln. Und Wissen - Wissen natürlich auch.
Zuerst einmal möchte ich loswerden, dass mir mein Stundenplan bisher sehr gut gefällt. Und das liegt nicht nur daran, dass er sich nicht alle drei Wochen ändert, so wie an meiner alten Schule. Mein Stundenplan ist ziemlich lückenlos und ich muss auch selten besonders früh aufstehen. Auch die frühesten Veranstaltungen beginnen nicht vor 9 Uhr und es ist alles ziemlich gut verteilt. Nur donnerstags bin ich fast den ganzen Tag unterwegs, dafür kann ich aber freitags wahlweise komplett freimachen, wenn ich das denn möchte. Es war sogar noch Zeit für einen Sprachkurs, den ich dann während meiner Studienzeit gerne noch nebenbei belegen werde.

Aber genug zur Struktur meines Stundenplans. Wie laufen denn die Veranstaltungen? Nun ja, da muss man erst einmal unterscheiden, nämlich zwischen Übungen/Seminaren und den klassischen Vorlesungen. Vergleichen wir es mal mit der Schule: Übungen/Seminare sind wie der Unterricht eines lockeren und lustigen Lehrers, der ein diskutives Gespräch mit seinen Schülern sucht und so eine lockere Atmosphäre schafft. Er vermittelt Wissen interaktiv und man kann mehr auf den einzelnen und seine Fragen eingehen (nicht zuletzt, weil da auch weniger Teilnehmer pro Gruppe sind). Vorlesungen sind dann wie die Unterrichtsstunden mit einem Lehrer, der sich selbst gerne reden hört und der Klasse eigentlich die ganze Zeit nur erzählt, wie viel er denn weiß. Obwohl das vielleicht etwas zu negativ klingt, die Professoren und Dozenten scheinen hier sehr locker und vor allem humorvoll zu sein. Besonders schön fand ich es, als wir gestern in der Vorlesung zur Veranschaulichung eine Szene aus "The Big Bang Theory" gesehen haben oder als Beispiel für die Filmanalyse heute "Indiana Jones - The Raiders of the Lost Ark" herhalten musste. Das einzig Negative bisher sind die wirklich ungemütlichen Sitze und die kleinen "Tische" in den Hörsälen und Seminarräumen und die Tatsache, dass die PCs in den Computerpools Linux als Betriebssystem haben. Ansonsten fällt mein Ersteindruck insgesamt positiv aus und die wöchentliche Statusabfrage mit einer Kommilitonin ergibt im Moment noch "Yay, ich studiere!".

Trotzdem war der heutige Tag an sich nicht allzu gut. Ich hatte zwar nur eine einzige Veranstaltung, aber der Tag begann nicht so rosig. Warum? Tja, ganz einfach: Mitten in der Nacht (um 2 Uhr) wurden wirklich alle im Wohnheim von einem schrillen Alarm geweckt. Fun Fact: Jede WG hat ihren eigenen Alarm im Gemeinschaftsraum. Luxus? NEIN! Es war verdammt laut und ich saß sofort kerzengerade und hellwach in meinem Bett. Eigentlich wollte ich nicht aufstehen, aber der blöde Feueralarm wollte auch nicht aufhören. Im Gemeinschaftsraum sah ich meine Mitbewohner schon verzweifelt und mit den Händen vor den Ohren vor dem Alarm stehen, sie waren genauso ratlos wie ich. Wir waren aber nicht die einzige WG mit diesem Problem, aus jeder einzelnen WG im Wohnheim tönte der Alarm. (Fragt nicht nach dem Sinn, das ist einfach so) Irgendwo im Zentrum hat man das sicher auch noch gehört. Kurze Zeit später stand schon die Feuerwehr mit mehreren Löschfahrzeugen vor der Tür.



Und was war ihre eine und einzige Aufgabe? Genau: Den Alarm auszuschalten. Es stellte sich nämlich heraus, dass das Ganze kein richtiger Alarm war (duh!) und irgendwelche Idioten einfach nur unvorsichtig waren. Die unsanft geweckten Studenten, die sich in der Zwischenzeit neugierig auf die Balkons begeben hatten, applaudierten dem Erlöser, der den Alarm ausgeschaltet hatte, und begaben sich anschließend wieder ins Bett. Ich zumindest. Und woran lag's nu? Eine Kommilitonin (die stolz behauptet, hier bisher nur selten nüchtern eingeschlafen zu sein) hatte gestern in ihrer WG eine Party veranstaltet. Und die waren anscheinend die Auslöser, was sie ja ganz witzig fand. Sorry, aber ich nicht.
Aber anscheinend könnte sowas hier öfters vorkommen. Yay! .__.

Außerdem kam ich heute auch noch grandios zu spät zu einem (nebenbei bemerkt: epischen) Seminar. Mir fuhr der Bus vor der Nase weg und der nächste kam auch noch zu spät, und der Raum wollte ja auch noch gefunden werden. Das akademische Viertel hab ich locker überzogen, aber zum Glück durfte ich doch noch mit rein und der Dozent nahm's auch gar nicht allzu ernst. Wäre auch echt schade gewesen, wenn ich das verpasst hätte. (No sarcasm, I'm serious.) Nein, im Ernst. Das Seminar war echt interessant.
Blöd ist nur, dass wir in beiden Seminaren, die wir bisher hatten, Referate von über einer Stunde halten müssen. Und nichts da mit schultypischem Vortrags-Getue. Das Ganze soll auf eine anspruchsvollere Art und Weise präsentiert werden, denn das wird unsere Prüfungsvorleistung. Ich erinnere mich ja nur zu gerne an eine meiner Lehrerinnen, die immer ganz großkotzig behauptet hat, sie bereite uns aufs Studium vor (lehrertypische Floskeln, wer kennt das nicht). Und wisst ihr was? Die Schule hat mich nen Scheiß auf das alles hier vorbereitet! Das einzige, was die Schule vielleicht gemacht hat, ist meinen Kopf mit unnützem Wissen über Dunkelreaktionen und Vektorrechnung vollzustopfen. Und auch die Art, wie wir Referate halten durften, ist nicht Vorbereitung genug. Also alles nochmal auf Anfang!

Am Wochenende bekomme ich übrigens elterlichen Besuch. Ich bin schon sehr gespannt darauf!

Das war's aber für heute (gestern).
Bis demnächst!

(Es ist ja schon nach Mitternacht! Also mal bitte alle Heutes durch "gestern" und alle Gesterns durch "vorgestern" ersetzen. Bittedankeschön!)

Donnerstag, 10. Oktober 2013

O-Phase mit "fast 19 Jahren"

Guten Abend! Oder Nacht, oder was auch immer.


Die Orientierungsphase meiner Fakultät ist diese Woche in vollem Gange, was bedeutet, dass ich aktuell von einer Veranstaltung zur nächsten stolpere. Von formellen Uni-Sachen bis hin zum fröhlichen Kennenlernabend mit den Kommilitonen ist alles dabei. Es begann am Montag natürlich wie immer formell mit einer offiziellen Begrüßung an der Fakultät durch die Dekanin. Der Fachschaftsrat stellte sich bei der Gelegenheit dann auch gleich vor, allerdings etwas studentennaher und - wie ich finde - auch etwas planloser und spontaner. So konnte ich auch das erste Mal einen der großen Hörsäle sehen und die Kopfkissentauglichkeit der Tische testen (war natürlich nur ein Scherz). Danach folgte das Mentoring unseres Studienfaches, wo das Wirr-Warr um den Studienablaufplan ein wenig entwirrt werden sollte und man uns etwas Klarheit verschaffte. Das war es aber auch soweit mit dem offiziellen Kram, danach folgten nur lockere Runden innerhalb der MK'ler (am besten gewöhnt man sich jetzt schon an diesen Ausdruck, das ist die Abkürzung für die Studenten der Medienkommunikation) und eine Führung über einen Teil des Campus (von vier), der doch glatt dreieinhalb Stunden dauerte. Zugegebenermaßen ließen wir es aber auch sehr locker angehen, immerhin ist der Großteil der O-Phase von Studenten für Studenten. Keine mahnenden Blicke der Lehrer oder böse Blicke, sondern eine lockere Atmosphäre. Beim Fahrstuhlfahren kamen wir faulen MK'ler uns auch gleich schon ein wenig näher, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir können die Kapazitäten der Fahrstühle auf dem Campus nur bestätigen. Mit Abstand am besten gefiel mir aber das sogenannte "Labor" der Medienpsychologie. Bei dem Wort musste ich, ganz stereotypisch und unpassend, erstmal an geflieste Tische mit Reagenzien und Mikroskopen (wieso habe ich gerade unseren alten Bioraum vor Augen...?!) denken - stattdessen glich dieser Raum eher einem Wohnzimmer, das jeden Besucher sofort mit einem großen Flatscreen und einer umfangreichen Audio-Technik begrüßte. Außerdem lag ein PS3-Controller auf dem Tisch Alles nur zu Forschungszwecken, versteht sich! Und bis zum dritten Semester muss ich an mindestens 15 Studien teilnehmen, Das könnte mir gefallen!

Abends trafen wir uns dann erneut in einem sehr schicken Café, um uns gegenseitig zu beschnuppern und das Fundament für erste Freundschaften aufzubauen. Es war ein gemächliches Treffen, aber es dauerte nicht lange, bis die ersten sich ihren Alkohol bestellten. Ehrlich gesagt bin ich eher der "Anti-Student" - ich bin also keine typische Partygängerin und Alkohol trinke ich selten und dann auch nur in Maßen. (das ist keine alte Schreibweise von "Massen"!) Ich hab mir einfach einen alkoholfreien Cocktail bestellt. Auf dem Kennenlernabend bekam ich durch Gespräche aber mit, dass die meisten das genau gegenteilig sahen. Tja, und nu? Ansonsten waren sie alle wirklich sehr nett und auch kommunikativ - was für ein Wunder, bei dem Studiengang! (Haha.) Und die Uni ist groß genug, da sind so viele verschiedene Arten von Menschen.
Tatsächlich habe ich auch schon den einen oder anderen Kontakt geknüpft, einen davon erst gestern/vorgestern im Nachtbus auf dem Weg nach Hause. Ein wirklich sehr nettes Mädel, mit dem ich an dem Abend nicht so viel erzählt hatte, weil wir an unterschiedlichen Tischen saßen. Heute/gestern konnte das dann aber nachgeholt werden und einige Gemeinsamkeiten waren schon vorhanden. Ich habe eine weitere Anti-Studentin gefunden! (Oder sie mich)

Heute/gestern (9. Oktober) war dann Grillen auf dem Mensavorplatz angesagt, wo die Vertreter meines Studienganges sich allesamt an einen Tisch quetschen wollten. Erst da fiel mir auf, wie vielen Leuten ich am Vortag subtil mitgeteilt hatte, dass ich "fast 19" war und in nur wenigen Stunden Geburtstag hatte. Inzwischen ist er schon vorbei - ehrlich gesagt ist der ziemlich unbewusst an mir vorbeigezogen - und ich muss sagen, dass mir bisher noch nie so viele (noch) Fremde zu meinem Geburtstag gratuliert haben. Meine Kommilitonen sind anscheinend sehr herzlich. 
Nach dem Grillen folgte noch das sogenannte "Campus@Night", was einfach nur bedeutet, dass alle Studentenclubs zum Auftakt des Semesters öffnen. Wie bereits erwähnt bin ich eher der ruhigere Typ, ein Studentenclub fiel für mich also aus, obwohl der beliebteste und größte davon direkt mir hier im Wohnheim ist. Das ist jetzt im Moment weniger praktisch, weil man draußen die besoffenen Kommilitonen hören kann, aber ich hab gerade Kopfhörer auf, da geht das noch. Und statt in einen der Clubs zu gehen, war ich mit der neuen Bekanntschaft im Filmclub hier im Wohnheim, wo heute Kurzfilme gezeigt wurden. Für meine Vorstellungen war es auf jeden Fall ruhig (und lustig) genug. Die Videos stammten aus den letzten Jahren der "Viral Video Awards" und brachten vor lauter Gelächter und das eine oder andere Lachtränchen hervor. Nach über zwei Stunden hatte man dann doch nicht mehr so viel Sitzfleisch wie zu Beginn, also verabschiedeten wir uns und so sitze ich hier gerade möglichst bequem und schräge und schreibe diesen Blogeintrag.

Viel steht in der O-Phase nun nicht mehr bevor, eigentlich stellen sich uns jetzt nur noch einige Professoren vor.Trotzdem beginnt ab morgen/heute der Stress, da die Einschreibung für Seminare und Übungen losgeht und die Vergabe dieser Plätze über meinen Stundenplan und den geplanten Italienischkurs entscheiden wird. Ich habe mich doch heute/gestern tatsächlich eindlich mal hingesetzt und mit Hilfe des Modul- und Studienablaufplans einen möglichen Stundenplan erstellt. Der wurde dann von den älteren Kommilitonen als gültig abgesegnet und jetzt muss ich es nur noch in meine gewünschten Seminare schaffen. Mal sehen! Ab der nächsten Woche geht es dann auch endlich mal los und ich bekomme am Wochenende sogar noch Besuch. Man darf gespannt sein.

Das war's aber soweit für heute, langsam werde ich dann doch etwas müde. An Geburtstagen darf man anscheinend nicht einmal ausschlafen, weil man morgens schon Anrufe bekommt.
Man liest sich im nächsten Post!

Freitag, 4. Oktober 2013

Bin da, wer noch?

Nen schönen guten Tag, wünsche ich!
Seit ein paar Tagen kann ich das auch wieder behaupten, denn der für mich anstrengendste Tag der Woche (vielleicht auch das Monats, oder Jahres?) liegt hinter mir.

Genau, Anfang der Woche ging mein Umzug über die Bühne. Ich musste sehr früh aufstehen und noch die letzten Sachen zusammenpacken, denn mein einer und einziger Umzugshelfer war schon am sehr frühen Morgen auf dem Weg. Dann packten wir meinen ganzen Kram ins Auto und schon ging es los - ich musste meiner alten Heimat "Adieu" sagen und startete, bequem auf dem Beifahrersitz, die fünfstündige Fahrt ins neue Domizil. 
Da wir so früh losgefahren waren, hatten wir nach unserer Ankunft noch sehr viel Zeit für wichtige Besorgungen. Mein Zimmer war zwar schon komplett eingerichtet, aber ein persönlicher Touch musste her. Denn als ich das Zimmer zuerst sah, bekam ich einen Schock. Es sah nicht aus, wie das Zimmer, in dem ich die nächsten Jahre leben werde, sondern wie eine Zelle in der JVA. Das lag wahrscheinlich daran, dass alles kahl und komplett leer war, bis auf die Möbel. Keine Frage, daran musste gearbeitet werden. Außerdem traf ich keine Menschenseele in der ganzen WG, was mich ehrlich gesagt etwas überraschte. Wir machten uns gleich auf den Weg zum nächsten Einrichtungsmarkt und besorgten einige neue Möbel, die meiner Meinung nach noch fehlten. Inzwischen sieht es dann doch ganz schick aus, da ich jetzt auch farbige Vorhänge (grün!) habe und mein ganzer Kleinkram dem Ganzen ein persönliches Flair verleiht. So lässt es sich hier inzwischen auch ganz gut leben, und der Ausblick aus meinem Fenster ist auch nicht zu verachten, wie ich finde. Zumindest, solange das Wetter gut ist. Aber ist das nicht meistens so?





(Ein Fliegengitter hängt auch schon, wie man vielleicht sehen kann)


Am Abend ließen meine Mitbewohner sich dann auch blicken und so schloss ich auch schon die ersten Kontakte in meiner neuen WG, die wirklich sehr international ist. Die Hauptsprache wird wahrscheinlich Englisch sein. Eigentlich habe ich damit keine Probleme, aber ich war dann heute doch froh, als sich mir ein weiterer deutscher Mitbewohner vorstellte. In der eigenen Sprache klappt die Kommunikation dann doch besser. Außerdem ist mir aufgefallen, dass mein Englisch nur in schriftlicher Form vorzeigbar ist. Ansonsten sind meine Mitbewohner aber sehr freundlich und eigentlich auch leise. Es ist jetzt schon öfters vorgekommen, dass ich dachte, ich wäre in der WG alleine und plötzlich kam jemand aus seinem Zimmer. Aber andererseits ist man auch eher unterwegs und schaut sich die Stadt an.
In meiner ersten Nacht konnte ich nicht besonders gut schlafen. Nein, es lag nicht an der Aufregung, sondern daran, dass ich in den letzten Monaten nachtaktiv geworden bin. So konnte ich aber die Chance nutzen, und abends/nachts ein bisschen mit meinen Mitbewohnern zu reden. Zumindest mit denen, die bis jetzt schon hier sind. 

Das einzige Problem ist, dass ich mich bisher nicht mit dem Internet verbinden kann. Ich bin anscheinend im Studentennetz angemeldet, aber trotzdem funktioniert das noch nicht ganz. Ich habe auch schon von Trafficlimits gehört. Sprich: Wenn man ein gewisses Datenvolumen (10 GB) überschreitet, wird man gesperrt. Aber anscheinend gilt das nur pro Tag. Glück gehabt, ich habe nämlich gerade erst eine Zeit mit limitiertem Internet hinter mir! Und so schnell verbraucht man am Tag keine 10 GB.
Und hey, der Support ist eine Etage unter mir, also gibt's bei Problemen keine Warteschleifen und Kommentare wie "Haben Sie schon versucht, es aus- und wieder einzuschalten?". Mal sehen, ob's die nächsten Tage endlich mal funktioniert!

Das war's aber erstmal soweit zu meinen Ersteindrücken im neuen Domizil.
Der nächste Eintrag folgt vielleicht sogar gleich, mal gucken.

Bis dahin!

Sonntag, 29. September 2013

Bald ist es soweit

Guten Abend!

Allmählich habe ich das Gefühl, dass die Zeit mir davonrennt. Es kommt mir so vor, als wäre gestern erst der Abiball (Juni) gewesen, aber nun blicke ich auf den Kalender und merke: Oh, es ist ja schon fast Oktober! Einerseits hat das aber auch sein Gutes, immerhin ist so bald diese fast endlose Zeit des Wartens vorbei. Das Warten darauf, dass die Ausbildung oder das Studium beginnt. Die Ausbildung musste ich ja von meiner Liste streichen, aber letzteres wird mich dann hoffentlich die nächsten drei Jahre begleiten (nicht mehr und nicht weniger, bitte). Und da die Uni - anders als die Schule - leider nicht praktischerweise direkt vor der Haustür, sondern fast fünf Stunden Fahrt von hier entfernt ist, heißt der 1. Oktober für mich mehr als nur "Semesterbeginn". Es ist auch der Tag meines Auszuges. Die Kisten stehen schon gepackt vor meiner Zimmertür (sehr zum Ärger meiner Mutter, hehe) und fast alles, was ich mitnehmen möchte, ist schon darin verstaut. Nur wenige Sachen warten noch darauf, eingepackt zu werden. Mein Laptop zum Beispiel. Offensichtlich, wie würde ich sonst diesen Blogeintrag schreiben?

Mit dem Umzugstag rücken auch einige Fragen und Ängste immer näher. Werden meine Mitbewohner nett sein? Wie organisiere ich meinen Alltag? Wird alles glatt laufen und werde ich Anschluss finden?
Berechtigte Fragen, wie ich finde - immerhin ziehe ich in eine fremde Stadt, in der ich bisher noch niemanden kenne. Aber man muss sich den Herausforderungen im Leben stellen. Das haben schon viele andere hinter sich und ich kann ja nicht für immer in diesem verschlafenen Kaff hier versauern und das Durchschnittsalter von 71 auf 70,5 Jahre verringern. (; Trotzdem mischt sich immer mehr die Nervosität unter die Aufregung. Aber erstmal muss ich da "unten" ankommen, danach habe ich für diese kleinen Sorgen bestimmt eh keine Zeit mehr. Zwischen Behördengängen und der Orientierungswoche der Fakultät bleibt nicht so viel Zeit für blöde Gedanken!

In diesem Sinne: Hopeful Optimism!
Der nächste Eintrag kommt dann wahrscheinlich aus einer anderen Umgebung.

Sonntag, 22. September 2013

Von Kartons und Kartoffeln

Moin! 
Jap, der letzte Eintrag ist schon ein Weilchen her. Gab aber auch irgendwie nichts Neues zu erzählen, um ehrlich zu sein.

Aber dieses Wochenende war bei mir wirklich sehr vollgepackt. In ca. einer Woche bin ich ja schon mit gepackten Sachen auf den Weg in meine neue Heimat, also wollte ich mein letztes freies Wochenende dazu nutzen, bei Verwandten in einer anderen Stadt noch ein "letztes Mal" (zumindest vorerst) vorbeizuschauen. Bis zu den ersten Semesterferien dauert's dann ja noch eine Weile. Zuerst ging's zu den Großeltern - wie man's halt so kennt: Omi freut sich und stopft die Enkel mit Essen voll, bis sie nach Omis Meinung genug gegessen haben. Nichts Spektakuläres und Ungewöhnliches eigentlich, aber doch ein Muss, bevor ich dann bald aufbreche. Danach schaute ich - auch das letzte Mal für eine ganze Weile - bei meinem kleinen, fast 3-jährigen Halbbruder vorbei. Kinder in dem Alter sind ja bekanntermaßen süß und anstrengend zugleich, aber durch den vollen Zeitplan beschränkte sich die Zeit für Albereien auf ein Minimum. Da wären wir übrigens schon bei der Erklärung für den kuriosen Titel.

An diesem Wochenende entpuppte ich mich als Umzugshelferin - und zwar eine schlechte. Aber hey, tragt ihr mal Möbel und schwere Kisten in den fünften Stock und habt danach keinen Muskelkater. Die Treppen allein hätten mir schon als Workout gereicht. (Und sportlich war ich sowieso noch nie.) Kleine Aufwärmübung für meinen eigenen Umzug? Zum Glück nicht. Ich nehme nämlich keine Möbel mit, sondern nur den Kleinkram + Elektronik. Bei mir wird also niemand eine Couch durch das enge Treppenhaus bugsieren müssen. Und in der neuen "Wohnung" geht's dann zum Glück auch nur in die zweite Etage.

Genug von den Kartons - nun zu den Kartoffeln.

Heute war ich auf dem Mecklenburgischen Dorffest schlechthin - das Kartoffelfest. Der Name ist Programm. Alle Gerichte drehen sich nur um Kartoffeln und entsprechende Variationen. Die Kinder basteln mit Kartoffeln. Und die lokalen Bauern stellen ihre Maschinen für die Kartoffelernte aus. Wem nach einem Tag auf diesem Fest die Kartoffeln nicht zu den Ohren raushängen, der hat einen sehr großen Toleranzbereich. Ich geb's ja zu, für mich war das echt nichts. Das liegt vor allem daran, dass die Zielgruppen für dieses Fest die ganz Jungen und die ganz Alten sind - alles dazwischen muss sich mit der Langeweile hingeben. Ich hatte darauf eigentlich auch gar keine Lust und hatte schon vor Wochen scherzhaft gesagt, dass ich an dem Wochenende, an dem das Fest ist, nicht zu Besuch kommen würde, aber irgendwie hatte ich dann Pech und es zog mich genau an diesem Wochenende zur Verwandtschaft. Also hieß es Zähne zusammenbeißen (obwohl die vor Kälte schon fast klapperten) und durchstehen. War ja hoffentlich das letzte Mal.

Inzwischen bin ich wieder in heimischen Gefilden angekommen und ruhe mich ein wenig aus. War immerhin ein langes Wochenende und der Umzug steht auch schon fast vor der Tür. 'N bisschen Entspannung wird da wohl noch drin sein, oder?
Ich bekam sogar schon einen Anruf. Anscheinend vermisst mein kleiner Bruder mich jetzt schon und fragt, wo denn seine große Schwester jetzt bleibt. Der Kleine macht es mir nicht leicht!

Montag, 2. September 2013

Es geht seinen Gang!

N'Abend!
Ganz schön verregnetes Wetter heute, was?

Im Moment hab ich ja irgendwie nur noch gute Nachrichten. Für mein Studium ist nun wirklich alles geregelt und die wichtigen Unterlagen sind alle auf dem Weg zu ihren jeweiligen Empfängern. Das Wichtigste waren ja wirklich der Mietvertrag und andere Anträge für das Studentenwerk, die ich heute allesamt abgeschickt habe. Sogar an die Einladung zur feierlichen Immatrikulation in der Stadthalle hab ich gedacht - natürlich nehme ich daran teil. Lustigerweise ist die genau einen Tag vor meinem 19. Geburtstag, nämlich am 8. Oktober. In der Woche ist ja auch noch die Orientierungsphase meiner Fakultät, da werde ich also ziemlich beschäftigt sein. Aber man muss ja alle Informationen mitnehmen, die man kriegen kann! Meine Stirn kräuselt sich nämlich jedes Mal, wenn ich sehe, was alles noch auf mich zukommt.

Wenigstens hab ich mich inzwischen durch die Anleitungen zum Rechenzentrum durchgekämpft. Wie genau ich am Campus und im Wohnheim jetzt ins Internet kommen werde, weiß ich noch nicht, aber wenigstens kann ich inzwischen schon auf meine eigene E-Mail Adresse der Uni zugreifen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die später zur Prüfungs- und Hausarbeitenzeit noch verfluchen werde.

Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn mich jemand die ersten Wochen einfach an die Hand nimmt und mich direkt vor den richtigen Räumen absetzt. Wenn ich schon diese kryptischen Raumbezeichnungen auf dem Stundenplan sehe... Den muss ich mir übrigens auch noch selbst zusammenstellen, den Luxus aus der Schule gibt's da leider nicht mehr. Die Vorlesungen beginnen erst nach 9 Uhr morgens (yay!), aber je nach Zusammenstellung könnte ich manchmal auch bis abends nach 20 Uhr noch dasitzen. Aber wenigstens ist mein Weg zum Campus nicht weit - so wie ich es ja noch aus meiner Schulzeit gewohnt bin. c: Kein nerviges Busfahren.

... Hm, ich will mir jetzt auch nicht im Voraus den Kopf über alles zerbrechen, was ich noch nicht weiß. Das Meiste wird sich noch klären und ich möchte hier ja auch nicht so dastehen, als ob ich nur was zu meckern habe. Ganz im Gegenteil, eigentlich freu ich mich riesig!

Sonntag, 1. September 2013

Schnuppern in der großen Stadt

Vergangene Woche war es endlich soweit. Ich war das erste Mal in meiner neuen Heimatstadt auf sächsischem Boden unterwegs. Es war eine einmalige Erfahrung, das erste Mal durch diese fremden Straßen zu laufen, die bald aber nicht mehr fremd sein würden. Wenn man überhaupt versteht, was ich damit sagen möchte. 

Nun, natürlich war ich nicht ohne Grund da. Ich bin extra dort hingefahren, um mich auf Wohnungssuche zu begeben. Oder eher auf WG-Zimmer-Suche. Aber das sind Details, letztenendes läuft es auf das Gleiche hinaus. Also: Ich war dort, um mir ein Dach über dem Kopf zu suchen. 
Nach meinem grandiosen Fehltritt in der Angelegenheit "Wohnheim" machte ich mir nur noch wenige Hoffnungen auf diese einfache und günstige Art zu wohnen. Ich hatte nämlich vergessen, bei meiner ersten Bewerbung für einen Wohnheimplatz den Bestätigungslink anzuklicken. Das fiel mir auf Nachfrage erst sehr viel später auf und ich musste mich Mitte August neu bewerben - natürlich war das schon zu spät für das kommende Semester. Deswegen musste ich mich um Alternativen kümmern. Und was ist die beste Alternative für Studenten? Genau: Ein WG-Zimmer. Ich ließ mir für den einen Tag drei Termine geben und hoffte, dass etwas dabeisein würde. Ansonsten hätte ich auf ein anderes - wenn aber auch seeehr kleines - Zimmer gute Aussichten gehabt. Alles war sehr akribisch geplant und ich hatte mir eine Art Terminkalender mit Adressen und Busverbindungen vollgeschrieben, damit auch ja nichts schiefgehen konnte. Es gibt aber eine Sache, die bei der Wohnungssuche wichtiger ist, als genaue Planung und Quantität.

Glück.

Eine Freundin von mir behauptet ständig, dass ich ein verdammter Glückspilz bin, doch ich wollte ihr nie glauben. Vor allem nicht nach meiner Pleite mit der Bewerbung.

Doch genau das war ich jetzt anscheinend. Und wie. Das nimmt jetzt zwar schon das Ende meiner Geschichte vorweg, aber was soll's.
Zwischen meiner Ankunftszeit und dem ersten Termin waren etwa drei Stunden Zeit. Die wollte ich natürlich nicht verschwenden und währenddessen einfach nur dumm rumstehen. Ich machte mich mit dem Bus- und Tramsystem vertraut und war kurz nach meiner Ankunft schon mitten in der Stadt an der zentralen Haltestelle. Der erste Eindruck war gelungen, ich war sofort hin und weg. Von da aus ging es dann direkt an den Campus der Universität, damit ich mich dort schon einmal umschauen konnte. Und was entdeckte ich dort rein zufällig? Das Studentenwerk - die waren unter Anderem für die Wohnheime zuständig. Da ich ja schon einmal da war, wollte ich die Chance nutzen und noch einmal persönlich nachfragen, wie es mit freien Plätzen aussieht. Ich ging in eines der offenen Büros und wurde von einer freundlichen Mitarbeiterin in Empfang genommen. (Im Übrigen sind da irgendwie alle sehr freundlich zu mir gewesen an diesem Tag) Sie machte mir nicht gerade Hoffnungen, fragte jedoch ihre Kollegen, ob noch etwas frei wäre. Und siehe da, meine Tasche muss mit dreitausend unsichtbaren vierblättrigen Kleeblättern vollgestopft gewesen sein: Es gab noch genau eine Person, die bis dato die Unterlagen noch nicht zugeschickt hatte und die Deadline war genau an diesem Tag um 17 Uhr. Würden bis dahin keine Unterlagen angekommen sein, wäre das Zimmer frei. Normalerweise würde das Zimmer an den nächsten auf der Warteliste vermittelt werden, aber die netten Damen versprachen es stattdessen mir (die auf der Liste erst auf der achten Seite stand), weil ich schon angerufen und Mails geschrieben hatte und sogar persönlich vorbeigekommen war - diese Mühe müsse ja belohnt werden, meinten sie. Ich müsste Punkt 17 Uhr nur ans Telefon gehen und alles wäre im Kasten. Das Zimmer wurde frei und ich bekam das Angebot. Ich fasse mein Glück bis heute noch nicht. Wäre ich auch nur einen Tag später gekommen, dann wäre diese Gelegenheit verloren gewesen. Und so habe ich jetzt ein Zimmer in einer 6er-WG direkt am Campus.

Dementsprechend habe ich die anderen Besichtigungstermine abgesagt und lernte die Stadt ein bisschen besser kennen. Später konnte ich - durch Eigeninitiative - sogar sehen, wie mein Zimmer in etwa aussehen würde. Ein netter Student zeigte mir einfach so seine Bude. Über den Ersteindruck von seiner Seite bin ich mir nicht sicher. Was würdet ihr denn denken, wenn euch jemand auf der Straße ansprechen würde und fragt, ob er/sie sich mal eure Wohnung angucken könnte?

Den öffentlichen Nahverkehr habe ich auch sehr schnell kapiert und nach einer Weile lief das alles wie von selbst. Dann kann meine Zeit in dieser Stadt ja kommen.

Am nächsten Tag sagte ich aber wieder "Adieu" und machte mich auf den Weg zurück nach Hause. In einem Monat werde ich meine neue Heimat aber wiedersehen. Und dann auch für eine viel längere Zeit als nur für einen Tag.
Und jetzt, wo endlich alles Wichtige geregelt ist, freue ich mich richtig auf mein Studium. Nachdem der Mietvertrag unterschrieben und die Unterlagen abgeschickt wurden, kann ich endlich entspannen und muss mir keine Sorgen mehr machen.

Juhu! \o/
(Langer Eintrag ist lang.)

Mittwoch, 7. August 2013

Jetzt kommt ein Zettel nach dem anderen!

Einen schönen Mittwochnachmittag wünsche ich! 
An alle, die das später lesen: Für euch natürlich auch einen schönen [hier Wochentag einfügen]-morgen/mittag/nachmittag/abend!

Seit ungefähr einer Woche flattern hier immerzu neue Zettel ins Haus, entweder als Brief oder per Strompost (sprich: E-Mail). Für alle, die es gern übertrieben und bildlich mögen: Erinnert euch an den Anfang von Harry Potter und der Stein der Weisen, nur dass meine Briefe (leider) weder aus Hogwarts noch per Eulenpost kommen. Also, wann komme ich endlich zum Punkt und sage, was genau daran denn so besonders ist? Na, jetzt: Bei diesen (E-)Briefen handelt es sich um Zulassungsbescheide für Universitäten. Endlich wird es auch für mich mal ernst.

Nach meiner grandiosen bewerbungstechnischen Pleite in der ersten Hälfte das Jahres 2013 (und nachdem ich immernoch auf Rückmeldungen von manchen Betrieben, bei denen ich mich im Februar gemeldet habe, warte) habe ich bis jetzt wirklich nur positive Rückmeldungen der Hochschulen dieses Landes bekommen. Sogar von manchen, bei denen ich mir echt keine Hoffnungen gemacht habe. Allerdings stand mein Entschluss schon bei der ersten Zulassung so ziemlich fest - bestätigt wurde dieser dann durch bezahlbare Mieten, mehr Praxisorientierung und einen Studiengang, der mir einfach am meisten zusagt. Oh, und bezahlbare Mieten.
Nun habe ich sämtlichen Papierkram für die Uni selbst schon zusammen und auch losgeschickt, jetzt brauch ich nur noch Glück beim Studentenwerk (was einen Wohnheimplatz betrifft) oder bei netten Mitbewohnern, die mich vielleicht gern in einer WG begrüßen würden, damit ich nicht auf der Straße für meine Klausuren und Prüfungen lernen muss. 

Besonders schön finde ich es ja, dass die Fakultät für meinen Studiengang die Orientierungswoche in der Woche von meinem Geburtstag veranstaltet.
Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, auch wenn ich ja zuerst etwas anderes geplant hatte. But such is life! Ich werde mich dieser Herausforderung in einer völlig neuen Stadt mit neuen Menschen stellen. Und hoffentlich siegreich sein. c:
Meinetwegen kann es jetzt gerne schon Oktober sein!

Dienstag, 9. Juli 2013

Bewerbungen, Bewerbungen, Bewerbungen...

Nun, da hätten wir ihn dann: Meinen ersten Blogeintrag.
Und dieser soll sich um etwas drehen, was mich schon seit Februar dieses Jahres beschäftigt:

Bewerbungen.
(Das war bei der Überschrift bestimmt schwer zu erraten, was?)

Anyway. Nachdem es mit der Ausbildung scheinbar nicht geklappt hat (tja, wenn auch immer nur eine Stelle vergeben wird...), geht jetzt die nächste Welle an Bewerbungen los - und zwar an die Universitäten dieses Landes. Jetzt denken sich manche vielleicht "Diese Probleme hätte ich auch gerne, das Studium nur als Notlösung sehen zu können", aber so sieht es bei mir nunmal aus. Ich persönlich hätte lieber zuerst eine gute Ausbildung gehabt. Etwas Festes, eben. Studieren kann man danach ja immernoch. Aber okay. Es ist bestimmt auch interessant, das Studentenleben aus erster Hand und mit all seinen Facetten kennenlernen zu können. Bisher hat man sowas meistens nur gerüchteweise und über zehntausend Ecken gehört, zumindest war das bei mir so.

Die Bewerbungsphasen laufen jetzt noch bis zum 15. Juli. Mal gucken, wie viele Passwörter und Bewerbernummern ich bis dahin noch meiner bunten Liste an Zahlen- und Buchstabensalat hinzufügen kann. 

Eine Ausbildung kann ich jetzt wohl erstmal vergessen, immerhin geht's da ja im nächsten Monat schon los. Schade drum, aber dann soll's wohl nicht sein. Dafür konnte ich ja auch reichlich Erfahrungen und Eindrücke bei verschiedenen Unternehmen und deren Assesment Center/Bewerbungsgesprächen sammeln. Auf dem Weg gab's vereinzelt noch nette Bekanntschaften, denen man den Job dann natürlich auch gerne gönnt. Ich bin ja kein schlechter Verlierer. Ich weiß, wenn jemand besser war als ich.

Aber genug dazu. Ich bin gespannt, was die neuen Bewerbungen mir bringen werden. Studium, ja oder nein? Die Antwort muss erstmal warten.